Im letzten Jahr wurde mit Bezug auf Corona auf Twitter der Ausdruck „mütend“ geprägt. Ein zusammengeschnittenes Wort aus „müde“ und „wütend“. Ich bin grade eher erschöpft als alles andere.
Und trotzdem: Der gegenwärtige Zustand ist nicht alternativlos. Also sind unsere Kämpfe auch nicht vergebens.
Mit gegenwärtig meine ich nicht: Heute. Am Aasee. Ich meine auch nicht dieses Corona Jahr. Oder das letzte. Sondern: Die letzten paar hundert Jahre Kapitalismus, mit allem, was er mitgebracht hat. Mit Kolonialismus, ohne den es Kapitalismus so wie wir ihn heute kennen gar nicht geben würde. Mit dem Rassismus, der geschaffen wurde, um die Ausbeutung und Ermordung der Menschen zu rechtfertigen, deren Körper und Land wir brauchten, um unseren Reichtum herzustellen.
Mit der spezifischen Ausprägung des Patriarchats, der wir heute alle begegnen, in jedem Teil unseres Lebens.