Trans* Day Of Remembrance am 20.11.2020

Am 20.11.2020 findet in Münster um 15 Uhr vor dem Stadthaus I eine Kundgebung zum Trans* Day of Remembrance statt.

Wir möchten alle trans* Personen und alle anderen, die sich solidarisch zeigen wollen, dazu einladen, den Personen zu gedenken, die von trans*feindlicher Gewalt betroffen waren und sind. Denen, die von Einzelpersonen oder den Gesellschaften, in denen sie lebten, umgebracht wurden.

Es wird Redebeiträge, Musik (aus der Dose) und ein kleines Ritual geben. Wenn Du möchtest, bring gerne Blumen mit.

Der Trans* Day of Remembrance ist ein internationaler Gedenktag für Opfer trans*feindlicher Gewalt. Er findet jährlich am 20. November statt. An diesem Tag schaffen wir Raum für Gedenken an Teile der Gemeinschaft, die im vergangenen Jahr ums Leben gekommen sind. So wird trans*feindliche Gewalt, die oft unsichtbar bleibt, sichtbar gemacht.

Der erste Trans* Day of Remembrance fand am 20.11.1999 statt, in Gedenken an Rita Hester. Rita war eine Schwarze trans* Frau, die in ihrer Wohnung in Boston ermordet wurde. Trans* Personen sind auch in Deutschland von trans*feindlicher Gewalt betroffen. Es fehlen uns Zahlen und Namen, da Gewalt an trans* Personen häufig unsichtbar bleibt.

Trans*feindliche Gewaltverbrechen können statistisch nicht erhoben werden. Diskriminierungserfahrungen in der Familie, im Alltag, im Arbeitsmarkt und im Gesundheitswesen werden nicht als Gewalt anerkannt.  Erhöhte Suizidalität unter trans* Personen wird nicht mit Trans*feindlichkeit in der Gesellschaft in Verbindung gebracht. 

Trans* Frauen werden in Männergefängnisse gesperrt. Manchmal auf Basis ihres bisher nicht geänderten Personenstandes, manchmal wegen ihrer Genitalien. Trans*feindlichkeit verschränkt sich mit Rassismus, Sexismus, Sexarbeiter*innenfeindlichkeit und Klassismus: Besonders schwer sind Black, Indigenous und trans* Personen of Color von Gewalt betroffen. Besonders schwer trans* Sexarbeiter*innen. Besonders schwer trans* Frauen.

Die Veranstaltung ist eine Kooperation von GegenGrau, track, Fachstelle für sexuelle Gesundheit Münster, profamilia Münster, TS-Selbsthilfegruppe Münster, LiVas, CSD Verein Münster und wird vom Amt für Gleichstellung unterstützt.

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Eigentlich wollten wir Abends auch die Dokumentation Major! im Cinema zeigen. Das fällt Coronabedingt natürlich aus, wir holen es aber nach sobald es wieder sicher geht. Wenn ihr die – wirklich gute – Dokumentation vorher sehen wollt findet ihr auf der Website https://www.missmajorfilm.com/ eine Möglichkeit dazu.

Zu dem Film: „MAJOR! explores the life and campaigns of Miss Major Griffin-Gracy, a formerly incarcerated Black transgender elder and activist who has been fighting for the rights of trans women of color for over 40 years.
​Miss Major is a veteran of the Stonewall Rebellion and a survivor of Attica State Prison, a former sex worker, an elder, and a community leader and human rights activist. She is simply “Mama” to many in her community. Her personal story and activism for transgender civil rights intersects LGBT struggles for justice and equality from the 1960s to today. At the center of her activism is her fierce advocacy for her girls, trans women of color who have survived police brutality and incarceration in men’s jails and prisons.